Interkulturelle Arbeit

Eine Analyse der Schülerschaft des LGL auf ihre Herkunftsländer hin ergab im Jahr 2011 Nationen aus 23 Ländern. Seitdem hebt die daraufhin gegründete AG ,,Kulturen der Welt” die Schätze der multikulturellen Schulgemeinde. Die Jugendlichen verstehen ihre Projekte, z. B. die ,,Galerie der Nationen” im Atrium, als eine Möglichkeit ihre Heimat vorzustellen, als eine Plattform gelebter Akzeptanz und Integration. Inzwischen beschränken sich diese Initiativen nicht mehr allein auf die AG Kulturen der Welt.

Die Interkulturelle Arbeit am LGL hat sich mittlerweile zu einer Querschnittsaufgabe in vielen Lehr- u. Lernbereichen entwickelt. Sie bezieht sich auf das LGL als „Schule im Trialog der Kulturen“, deren europäischen und internationalen Kontakte, auf die Lebensprinzipien Lessings und die Flüchtlingssituation in Lampertheim. Sie findet im laufenden Fachunterricht (z. B. in Deutsch oder Ethik), außerhalb des Regelunterrichts (z. B. die AG ,,Projekte für Flüchtlinge” oder ,,Interkulturelles Kochen“), in der Kommune (z. B. die Gestaltung der Pogrom-Gedenkstunde in Lampertheim) und in weiteren Städten und Ländern (siehe „Begegnungsfahrten”) statt.

Ziele sind

  • sich immer wieder die Frage zu stellen, wie wir zusammenleben und die Vielfalt am LGL gestalten wollen;
  • damit zu einer vielgestaltigen Gesellschaft beizutragen (Transkulturelle Pädagogik; Vielfalt als Normalität und Potenzial);
  • die interkulturellen und interreligiösen Kompetenzen der Schülerschaft vertiefend zu Schulen, u. a. die Lebensprinzipien des Namenspatrons Gotthold Ephraim Lessing und die fünf Kompetenzen des trialogischen Lernens gezielt umzusetzen: „Relevanz erkennen”, „Dialog fördern”, „Andere anerkennen”, „Eigene Identität entwickeln” und „über die Schule hinaus wirken”.

Im Schuljahr 2014/15 konnte das LGL mit dem Projekt „Vereint in Verschiedenheit“, welches diverse Teilprojekte beinhaltete, am Schulenwettbewerb der Herbert-Quandt-Stiftung „Trialog der Kulturen“ in Hessen den ersten Platz erzielen. Teilweise aus dem trialogischen Wettbewerb heraus konstituierten sich das ,,Erzählcafé für Jung & Alt”, die AGs ,,Interkulturelles Kochen” und ,,Integrative Kunst” als nachhaltig fortzuführende Projekte.

Bereits seit dem Schuljahr 2012/13 werden die Kooperationen mit den städtischen MitarbeiterInnen des Fachbereiches ,,Jugend/Bildung und Ehrenamt” durch die Mitgestaltung der Progrom-Gedenkstunde mit SchülerInnen und KollegInnen aus Politik-Wissenschaften, Deutsch, Geschichte und Musik vertieft. Zudem kam 2014/15 die Zusammenarbeit am Trialog der Kulturen und die gemeinsame nachhaltige Fortsetzung ehemaliger trialogischer Teilprojekte hinzu.

Wir freuen uns weiterhin über ein interkulturelles Miteinander und überlassen Nathan das letzte Wort…

Nathan:

„Wir müssen, müssen Freunde sein! …

Sind Christ und Jude eher Christ und Jude,

Als Mensch? Ah! Wenn ich einen mehr in Euch

Gefunden hätte, dem es gnügt, ein Mensch

Zu heißen!“

aus „Nathan der Weise“ (II, 5) von Gotthold Ephraim Lessing