Südhessisches MINT-Camp in Lampertheim

15. Südhessisches MINT-Camp am Lessing-Gymnasium: „Made in Germany“ – Die Made
als nachhaltiges Superfood der Zukunft?

 

Lampertheim, 07.09.2024 – Vom 28. bis 30. August 2024 trafen sich am Lessing-Gymnasium in
Lampertheim Schülerinnen und Schüler aus vier südhessischen Schulen zum 15.
Südhessischen MINT-Camp. Unter dem Motto „Made in Germany“ stand das Potenzial der
Made als Superfood im Fokus – eine nachhaltige Lösung angesichts potenzieller
Nahrungsknappheit.

An dem Camp nahmen die Max-Planck-Schule aus Rüsselsheim, die Lichtenbergschule
Darmstadt und das Gymnasium Michelstadt teil. Jede Schule entsandte sechs MINT
interessierte Oberstufenschülerinnen und -schüler, um in den Fachgebieten Biologie, Chemie,
Physik, Technik, Informatik und Mathematik gemeinsam zu forschen. Trotz der heißen
Temperaturen war die Veranstaltung ein voller Erfolg.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiteten in drei Projektgruppen: Biologie, Chemie und
Technik. Dabei erhielten sie die Möglichkeit, den gesamten wissenschaftlichen Prozess selbst
zu gestalten.

Nach der freundlichen Begrüßung durch Schulleiterin Frau Weimar-Ekdur und den
motivierenden Worten des Projektleiters Herrn Knecht stellten die Fachlehrkräfte des Lessing
Gymnasiums das Projekt und die verschiedenen Fachbereiche vor. Anschließend wählten die
Schülerinnen und Schüler nach ihren Interessen ihre Arbeitsgruppe für die nächsten Tage und
durften sofort loslegen.

Die Biologen nahmen die Made, den „Star des Projekts“, genauer unter die Lupe und
untersuchten, in welchem Umfeld sie sich am besten züchten lässt. Mit verschiedenen
Experimenten erforschten sie die Auswirkungen von beispielsweise Licht, Temperatur und
Feuchtigkeit auf die Made und stellten somit die Toleranzbereiche der Lebewesen fest. Die
Jugendlichen durften frei forschen und gestalteten den gesamten Prozess von der Planung bis
zur Auswertung ihrer Experimente eigenständig.

Die Chemiker widmeten sich der Frage, ob die Made als zukünftiges Superfood genutzt werden
kann. Unter anderem untersuchten die Jugendlichen mithilfe verschiedener Verfahren den
Proteingehalt der Made und überprüften, ob diese als nachhaltige Eiweißquelle taugt. Zusätzlich
analysierten sie, welchen Nutzen die Ausscheidungen der Made haben könnten, beispielsweise
als Pflanzendünger – ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf Kreislaufwirtschaft und
Nachhaltigkeit.

Die Technik-Interessierten war zu Gast bei der Firma Rechner Sensors, die bereits seit mehreren
Jahren in Kooperation mit dem Lessing-Gymnasium das MINT-Camp in Lampertheim
unterstützt. Dort durften die Schülerinnen und Schüler nach einem Firmenrundgang durch den
COO, Herrn Jochen Rechner, an der Programmierung eines intelligenten Auffangbehälters
arbeiten. Sie programmierten unter anderem einen Füllstandsensor, der die Abfertigung der
Maden überwacht und verhindert, dass die Behälter überlaufen. Neben den praktischen
Phasen, die von Herrn Dr. Ing. Stefan Gebhardt betreut wurden, erhielten die Jugendlichen auch
spannende Einblicke in die Arbeit des Unternehmens.

Neben den forschenden Aktivitäten wurden die Teilnehmenden sowohl bei Rechner Sensors als
auch am Lessing-Gymnasium bestens versorgt. Inspirierende Vorträge von Herrn Kreuziger zur
Nachhaltigkeit und Herrn Klingspor zum Thema „truth“ boten zusätzlichen Input und regten zur
Diskussion an.

Nach den produktiven Arbeitsphasen wurden die Teilnehmenden für einen entspannten
Tagesabschluss zur Jugendherberge Starkenburg in Heppenheim gefahren. Dort erwarteten die
Gruppe neben der fantastischen Aussicht ein Lagerfeuer und selbstgemachtes Stockbrot. Am
zweiten Abend erkundeten die Schülerinnen und Schüler den Planetenweg und lauschten
begeistert einem Vortrag von Herrn Metzendorf in der Sternwarte Heppenheim.

Am Freitagnachmittag präsentierten die Gruppen zum Abschluss ihre Ergebnisse und
verdeutlichten somit die enge Verzahnung der Disziplinen Biologie, Chemie und Informatik bzw.
Technik. Die Jugendlichen kamen zu dem Fazit, dass die Made tatsächlich ein nachhaltiges
Potenzial als Superfood bietet und es eines Tages im Supermarkt heißen könnte: „Made in
Germany“.

Das 15. Südhessische MINT-Camp zeigte eindrucksvoll, wie junge Menschen mit Kreativität,
Engagement und wissenschaftlichem Eifer nachhaltige Lösungen für zukünftige
Herausforderungen entwickeln können. Eine gelungene Veranstaltung, die Wissenschaft und
Praxis auf spannende Weise miteinander verknüpfte.